Athletenbericht Florian Frank BMW Marathon Frankfurt 30.10.2011
Der Weg ist das Ziel!
Nachdem mein Einstieg in die Gruppe der Ausdauersportler von Großwallstadt noch nicht einmal ein Jahr her ist, lies ich mich von Michael noch vor unserem gemeinsamen Sommerurlaub dazu überzeugen das bis dato mir schier unmögliche anzugehen, den Marathon in Frankfurt.
Lange haderte ich mit mir, ob ich diesen Lauf wirklich schon machen kann und will!
Michael ist in diesem Jahr ja schon den Halbmarathon in Mainz gelaufen. Meine weiteste Distanz bis jetzt waren gerade einmal 18km.
Ich entschied mich zunächst zusammen mit Michael, Yvonne und Nadine den Trainingsplan anzugehen und lies es offen, ob ich wirklich in Frankfurt an den Start gehe.
Einen Tag nach unserem Urlaub ging es los mit der „Abarbeitung“ des Trainingsplans.
Nachdem ich außerplanmäßig anstelle des 10km Testlaufs meinen ersten Halbmarathon gelaufen bin war ich „heiß“ und wollte mehr!
Ich bekam von Burkhard, der leider aus gesundheitlichen Gründen nicht in Frankfurt an den Start gehen konnte seinen Startplatz angeboten. Nun gab es kein Zurück mehr.
Die ersten langen Läufe standen auf dem Trainingsplan und machten trotz allem (Sonntags Morgens um 7Uhr aufstehen) mit der tollen Gruppe richtig Spaß!
Der Tag ist gekommen!
Nun war es endlich soweit. Nachdem die Vorbereitungen abgeschlossen waren, ging es über Großwallstadt nach Frankfurt.
Eigentlich war ich bis jetzt noch gar nicht aufgeregt. Doch das änderte sich als wir unseren Beutel in der Messhalle abgaben.
Die Zeit bis zum Start verging schnell. Nachdem wir Markus vor der Festhalle trafen und er noch ein Gruppenfoto von uns machte, verabschiedeten wir uns auch schon von Tommy, Kalli und Erich und begaben uns in den Mövenpick Startblock. Durch die riesige Menschenmenge war es angenehm warm.
Die Stimmung war gut, die Anspannung bei Yvonne, Michael, Nadine und mir war jedoch zu spüren.
Dann war es endlich soweit, der Startschuss fiel, blaue Luftballons stiegen in den Himmel und wir, wir standen und standen und…
Dann endlich setzte sich die Masse in Bewegung. Doch nach ein paar Metern standen wir wieder!
Wenn das so weiter geht dachte ich, bin ich bevor es dunkel wird nicht im Ziel ;-)
Nach ca. 10 Minuten überquerten wird die Startlinie und nahmen langsam fahrt auf. Die Gänsehaut die ich nicht durch die Außentemperaturen bekam hielt bis Km 5.
Immer wieder schaute ich auf den Spickzettel und sprach mit Micha und Yvi über die Zeit. Wir waren genau im Soll.
Die ersten 12km waren nach gefühlten 30Minuten erreicht, doch ein Blick auf die Uhr verriet, es waren schon 1h 08min vergangen. Ich fühlte mich richtig gut.
Nachdem wir die 20km Marke passiert hatten, wurde durch die Lautsprecher mitgeteilt, dass der Vorjahressieger die 42,195km mit einem neuen Streckenrekord absolviert hat.
Naja dachte ich, in ungefähr zwei Stunden bist du vielleicht auch im Ziel. Sehr motivierend!
Bis Km 30 lief immer noch alles nach Plan. Lediglich der Stress an den Getränkestationen nahm nun zu. Mann musste teilweise wirklich um sein Wasser kämpfen. Doch dank Edith die uns mit frischer Cola versorgte und uns sogar ein Stück begleitete konnte der Stress ein Wenig vergessen werden.
Yvonne setzte sich nun von Michael und mir ab. Michael und ich beschlossen das Tempo ein wenig rauszunehmen, da uns beiden die Knie zu schaffen machten.
Nach 35km waren wir nun wieder in Frankfurt angekommen. Die Zuschauermengen nahmen wieder zu, die Schmerzen in den Knien ab.
Obwohl Michael mich einige Male aufforderte von ihm wegzulaufen, entschied ich mich bei ihm zu bleiben und gemeinsam mit ihm über den roten Teppich in die Festhalle einzulaufen.
Doch bei Km 38 staute es sich wieder einmal am Getränkestand und ich verlor Michael aus den Augen.
Da ich mich erstaunlicherweise immer besser fühlte und wir vor dem Lauf ausgemacht hatten ab Km 38 kann jeder laufen wie er sich fühlt, zog ich mein Tempo an.
Kurz überlegte ich, ob das nicht zu früh sei. Doch dann war schon das Schild 40km zu sehen.
Noch ein paar Kurven, dann war auch schon der Hammermann zu sehen. Ich entdeckte unsere Frauenstaffel auf der linken Seite und wurde so noch einmal für den Endspurt motiviert.
Nur noch ein paar Meter dachte ich, kurz vor der Festhalle klatschte mich Annes Vater ab, bevor es dann in die dunkle Festhalle über den roten Teppich und letztendlich auch über die Ziellinie ging.
4:03:59 stand auf der Anzeigetafel hinter meinem Namen. Zwar nicht die Zeit die wir eingeplant hatten, aber ohne Probleme den ersten Marathon in knapp über vier Stunden zu laufen war doch ein voller Erfolg.
Nachdem sich die TVGler im Zielbereich mehr oder weniger Gesund eingefunden hatten, war bei allen (besonders bei Nadine) die Freude über das geleistete zu sehen.
Es war ein überragendes Erlebnis an welches ich auf jeden Fall immer denken werde.
Danke an Maui für seine tollen Tipps.
Danke auch an all diejenigen die uns an diesem Tag an der Strecke angefeuert haben.
Florian