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Athletenbericht von Mario Eckert - Hölle von Q, 01.09.2019

 

 

Ja wo soll ich Anfangen...

 

Bin ja ziemlich kurzfristig zum Startplatz für meine erste Mitteldistanz gekommen.

Durch Bewerbung auf einen Sponsoren/Spendenstartplatz für den Guten Zweck bei der Hölle von Q.

Eigentlich hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, dabei Glück zu haben.

Aber keine 3 Std. nachdem die E-Mail raus war, kam die Bestätigung ....du darfst durch die HÖLLE gehen!

 

Voller Euphorie sofort die fällige Gebühr entrichtet, welche komplett an den ASB WÜNSCHEWAGEN gespendet wird, für den ich dann auch als Starter gelistet war.

Danach kam allerdings das große Erwachen, da ich mich bis dato eigentlich nur mit der Laufstrecke beschäftig hatte.....

Ein schöner Cross Lauf durch den Harz sollte es sein, wie in einer Laufzeitschrift gelesen!!!

Mal genauer mit der Strecke beschäftigt und da standen auf einmal über 1400 Höhenmeter bei der Radstrecke....Puhhhh!!!

Vielleicht doch ne Nummer zu groß für die erste Mitteldistanz????

Egal einfach kann ja jeder, war ja nicht das erste mal mein Motto, schon im letzten Jahr!!!

In die Hände gespuckt und Training nach 2 Wochen Regeneration,nach dem Churfranken Triathlon, wieder aufgenommen.

Fokus lag natürlich erstmal auf dem Rad-Training und muss schon sagen: war eine neue Erfahrung für mich.

 

Die  hohen Rad Umfänge (für mich) in Verbindung mit den Höhenmetern. Aber unser Spessart hat mich da gut unterstützt.

 

Aber soweit hat das Training, in der dann doch relativ kurzen Zeit, gut Früchte getragen.

Voller Vorfreude sind wir dann letzten Montag in unseren ersten Urlaub mit Kind Richtung Harz aufgebrochen.

Angekommen in Quedlinburg, erstmal nen Überblick verschafft in der wunderschönen Altstadt, (Unesco Weltkulturerbe),

wo mich die letzten Laufkilometer durchführen würden. Was die Freude auf das kommende nur noch verstärkt hat.

 

Nun aber jetzt endlich zum Wettkampf:

 

6.35 ging es dann pünktlich in der Kiesgrube von Ditfurt auf die 2 km lange Schwimmstrecke.

Bedingungen waren perfekt, bei ca. 19° Außentemperatur und 20,4° Wasser hätte es nicht viel besser beginnen können.

Doch nach schon relativ kurzer Strecke von 600 m gemerkt ...keine Kraft mehr in den Armen, was ist jetzt los?????

Kann ein leichtes Gefühl von aufkommender Panik nicht leugnen, was machen.....ABBRECHEN.......jetzt schon???

Überblick verschafft ....Ok... Wasserwacht top vertreten, alles Save!!!

Dann ruderst halt mal im Wechsel zwischen Brust und Kraul von Boje zu Boje, wurde gefühlt als mehr und mehr durchgereicht,

aber egal hauptsache irgendwie durchkommen, auch wenn es als letzter ist.

Nach bißchen mehr als der Hälfte konnte ich, warum auch immer, ganz normal meinen Rhytmus im Kraul bis zum Ausstieg

durchschwimmen. Kurzer Blick auf die Uhr....40min????? Neue Bestzeit??!!!  Da haben wir uns wohl zu sehr ,durch das doch

starke Starterfeld, mitziehen lassen und bin unbewusst viel zu schnell angeschwommen, was die Probleme wohl erklärt.

 

Ab aufs Rad durch`s schön ländlich gelegene Harzer Vorland, durch beschauliche, aber dann doch immer wieder

kräftig durchschüttelnde Kopfstein Pflaster-Passagen, wo sich auch prompt mein Geltasche lockerte und ich ein Teil meiner

Versorgung verlor.

Ab mm 20 ging es dann stetig Peaux a' Peaux  Richtung Rosstrappe 300 Hm hoch. Angekommen ging es dann mit 14 % Gefälle

runter nach Thale. Aber wirklich schnell fahren war nicht, wie schon beim Briefing eindringlich darauf hingewiesen.....

Lenker festhalten und bitte heil unten ankommen!!! Ein Flicken-Teppich aus alten und neuen Asphalt Stückchen....HÖLLE DIE ERSTE.

 

Angekommen in Thale lag er dann vor mir, der doch ein Stück gefürchtete Anstieg nach Friedrichbrunn, der 2 mal zu fahren war,

mit allen restlichen Höhenmeter (gefahren waren bis dahin ca. 600). Nochmal gescheit verpflegt und Herz in die Hand genommen.

Bewundernd wie die Topfahrer mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 85 kmh, diesmal auf nahezu perfektem Asphalt, von oben

noch in die Pedale tretend runter knallten.

Angekommen in Friedrichbrunn....schwere Beine aber Hey, das ist machbar!!!!

 

Wieder unten in Thale stand es dann da, mein Supporter Team,

Christina, Mama, Papa und meine kleine Sina! Voller Emotionen und Freude hab ich mir dann das ein oder andere kleine Tränchen aus

dem Augenwinkel wischen müssen.

Mit soviel Extra Power war die 2 Runde fast gar kein Problem mehr und ich kam in die 2. Wechselzone mit dem guten Gefühl:

Jetzt schaffst du es, laufen kannsde und wenn's gehen ist!

Was folgt war nurnoch ein Lauf zum geniessen, immer mal wieder nur den Puls kontrolliert um nicht doch noch zu überziehen!

Wieder durch kleine Dörfchen, vorbei an Feldwegen, kleinen Flussläufen, einer alten Windmühle ging es hoch zur Teufelsmauer,

die einmal zu umrunden war. Dann endlich Richtung Quedlinburg zurück. Den letzten harten Brocken, den Schlossberg zum Kloster Quedlinburg einmal hoch und runter gekämpft auf uraltem Kopfsteinpflaster.

Da lag sie vor mir ...DIE HÖLLE VON Q...und das Ziel, der Marktplatz von Quedlinburg!!!

                       GESCHAFFT GESCHAFFT GESCHAFFT

Glückseelig nur noch meine Frau in den Arm und meine Sina auf den Arm genommen, waren die Emotionen nichtmehr zu halten!

 

 

Schöner kann man glaube nicht durch die Hölle gehen!!!!